Fantasy Film Fest – The Tournament

The Tournament
Originaltitel: The Tournament – Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Scott Mann

Darsteller: Robert Carlyle, Ving Rhames, Kelly Hu, Scott Adkins, Ian Somerhalder, Liam Cunningham, John Lynch, Craig Conway

Gute Actionfilme im Stil der 80er und frühen 90er sind heutzutage schwer zu finden. Entweder sind es billigste Direct to DVD Titel oder glattpolierte Kino-Mainstream-Vehikel. Daher gingen mir die Augen über als ich den Trailer zu „The Tournament“ das erste Mal sah. Dreckige, blutige Action und viele handgemachte Effekte und Explosionen. Daher fiel die Wahl des zweiten Films leicht.

Regelmäßig alle 7 Jahre treffen sich die besten Profikiller der Welt in einer bestimmten Stadt, um in einem tödlichen Duell den Besten zu bestimmen. Der Grund für diesen Wettbewerb ist aber nicht der Ruhm sondern vor allem das vorzügliche Preisgeld von 10 Millionen Dollar. Nur der Sieger des letzten Duells, Joshua Harlow(Ving Rhames), ist nach dem hinterhältigen Mord an seiner Frau auf der Suche nach den Drahtziehern des Mordes und nimmt nur noch aus Rache am Duell Teil.
Kurz nachdem das Turnier startet bekommt das Teilnehmerfeld nochmal unverhofft Zuwachs. Der Priester Joseph Macavoy (Robert Carlyle) stolpert in die wilde Killer-Ballerei, da sich einer der Teilnehmer den obligatorischen Peilsender herausoperiert und ihn in Macavoys Kaffee wirft. Von nun an wird Macavoy wie ein Killer behandelt und somit auch zum Ziel der anderer Killer. Gemeinsam mit der schönen Killerin Lai Lai Zhen (Kelly Hu) versucht Macavoy das Turnier zu überleben aber Joshua Harlow hat es ausgerechnet auf Lai Lai abgesehen…

Die Story klingt schön trashig und ist entsprechend simpel gestrickt. Dafür ist die Action knallig, witzig, selbstironisch und wahrlich bluttriefend. Es gibt diverse fetzige Schießereien, Verfolgungsjagden, Explosionen und jede Menge coole Sprüche. Das Herz jedes Actionfans macht bei diesem Film Luftsprünge.

Ein wenig aufgesetzt wirkt hingegen der Versuch den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen, hier verhaspelt sich der Film meist direkt und tritt unschön auf die Bremse. Andererseits weiß man so die gelungenen Action-Szenen mehr zu würdigen und der Film bekommt auch wirklich etwas „Bodenhaftung“. Die Szenen sind halt einfach nur etwas zu klischeebeladen und vorhersehbar.

Wirklich gelungen sind die Killer an sich. Ving Rhames ist einfach eine richtig coole Sau, Ian Somerhalder, bekannt aus „Lost“, spielt einen vollkommen kranken Texaner mit Zigarre und weißem Mantel, B-Action Anfänger Scott Adkins spielt den typischen B-Movie Russen und auch Robert Carlyle als Unbeteiligter passt super ins Bild. Über die Charaktere kann man sich also wahrlich nicht beschweren, genau die richtigen Klischees zusammengekehrt.

Auch die Action ist, besonders für das beschränkte 12 Millionen Budget, sehr gelungen umgesetzt worden. Manchmal verliert man zwar kurz die Übersicht(evtl. teilweise auch weil wir in der ersten Reihe direkt vor der Leinwand sitzen mussten…) aber insgesamt bekommt man einige tolle Schießereien zu sehen, die man in dieser Art mittlerweile wirklich nur noch auf dem Videomarkt zu sehen bekommt und besonders das Finale mit Bus und Tanklaster ist super geworden. Sehr, sehr schön!

„The Tournament“ wurde ungefähr so wie ich ihn mir vorgestellt habe. Feine, dreckige brutale Action, spaßige abwechslungsreiche Charaktere, einige One-Liner, ein Schuss Humor und eine gute Umsetzung der gelungenen Grundidee, die mich vor allem an Albert Pyuns B-Actioner „Mean Guns“ erinnert hat, der ähnlich gut ist. Action-Fans müssen den Film sehen.

Filmbewertung: 8/10

Zweitsichtung(15.01.2011):
Zweitsichtung aufgrund der erstandenen Blu-ray Version des Films. "The Tournament" hat nichts an Charma und Action-Spaß verloren. Die Mischung aus verschiedenen Actionfilm-Zutaten wie Martial-Arts und Ballern funktioniert weiterhin prächtig durch die flotte Inszenierung und den Verzicht auf fast alles störende Beiwerk. Übrig bleibt ein Action-Film der sich aufs Wesentliche konzetriert und sein Feuerwerk sauber abbrennt.
8/10