Get Smart

Get Smart
Originaltitel: Get Smart Erscheinungsjahr:2008 – Regie: Peter Segal

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Darsteller: Steve Carell, Anne Hathaway, Dwayne Johnson, Alan Arkin, Terence Stamp, Bill Murray, Masi Oka, Terry Crews, David Koechner, James Caan

Filmkritik: Die Komödie „Get Smart“ basiert auf der gleichnamigen Serie aus den 60er Jahren, die in Deutschland auch als „Mini-Max“ bekannt ist. Ich muss gestehen, dass ich die Serie selber nie gesehen habe. Das einzige was mich in „Get Smart“ gezogen hat war der geniale, sehr an den „Nackte Kanone“ Humor erinnernde Trailer. Dort sieht man den genialen Steve Carell in sehr witzigen Situationen und das überzeugte mich so sehr, dass ich den Kinobesuch zur Premiere anpeilte. Aber nun zum Inhalt:

Für die Außenwelt existiert die Organisation CONTROL, die während des kalten Krieges gegründet wurde, um gegen die Organisation KAOS zu kämpfen, nicht mehr. Doch Maxwell Smart(Steve Carell) und alle anderen Angestellten der Organisation wissen das besser. CONTROL sorgt mit zahlreichen Agenten immer noch dafür, dass das Verbrechen nicht die Überhand gewinnt. Max ist Analytiker für CONTROL, er würde aber sehr gerne befördert werden. Weg von seinem Job als Analytiker und auf zum Agent im Außendienst, wie sein Kollege und Freund Agent 23 (Dwayne Johnson). Max absolviert den Agenten-Test mit Bravour, aber sein Chef(Alan Arkin) kann auf Max Dienste einfach nicht verzichten und Max bleibt Schreibtischhengst.
Doch wie es der Zufall will, wird kurze Zeit später der geheime Standort von CONTROL angegriffen und stark beschädigt. Die Identitäten fast aller Agenten sind aufgeflogen. So wird Max doch noch in den Agentendienst erhoben. An seiner Seite steht Agentin 99(Anne Hathaway), die nach einer Gesichts-OP eine neue Identität hat und so ebenfalls nicht von KAOS erkannt werden kann. Max, nun Agent 86, und seine Begleitung müssen den Top-Terroristen Siegfried(Terence Stamp) zur Strecke bringen, der unter dem Verdacht steht mit Atomsprengsätzen zu handeln. Doch Max ist doch eher der Theoretiker und so brauch er ein wenig Anlaufzeit, ehe er sich in der Agentenrolle zu Recht findet…

„Get Smart“ ist eine herrliche Komödie geworden über die man sehr oft herzlich lachen kann. Die Einführung in das Universum der beiden verfeindeten Organisationen CONTROL und KAOS gelingt gut und auch begreift man schnell wie der Film aufgebaut ist. Es wird viel gewitzelt und Slapstick betrieben, doch trotzdem wird immer auch wieder der nötige Ernst gewahrt um das Ganze nicht zu lächerlich wirken zu lassen. Genau das ist die große Kunst, die den Humor in dieser Art Film erst wirken lässt: Bei skurrilen Aktionen ernst bleiben. Perfektioniert hatte dies einst die schon oben erwähnte „Nackte Kanone“. So eine extreme Gagdichte hat „Get Smart“ nicht zu bieten, aber das war auch keinesfalls so gedacht und hatte ich auch nicht erwartet. Der Humor ist stimmig und passt immer zur Situation. Schön ist das nicht auf Teufel komm raus versucht wird Gags einzubauen. Dadurch gibt es zwar immer wieder Phasen, gerade in den Action-Szenen, wo auf einen Witz verzichtet wird, aber das tut dem Film eher gut, als das es schaden würde. Das Feuerwerk wird also meist nur abgefeuert, wenn es auch wirklich trifft. Sehr löblich.

Die Besetzung ist äußerst passend. Steve Carell spielt Maxwell Smart allein von der Mimik her einfach herrlich. Er kommt genau so rüber wie man sich diesen Charakter auch vorstellt. Ein sehr genauer Analytiker, der sich zu mehr berufen sieht aber in der „Action“ auch mehr als einmal nicht mehr weiter weiß. Carell macht das wirklich sehr gut. Ebenso Anne Hathaway als, zu Beginn zu Max eher abgeneigte Begleiterin, spielt gut. Ihre Gags sitzen und sie bietet dazu noch was fürs männliche Auge. Witzig fand ich abermals den Ex-Wrestler Dwayne Johnson. Er spielt den eher eingebildeten Agent 23 immer mit einem Augenzwinkern und auf einem schmalen Grad zwischen dummer Kraftprotz und pfiffiger Agent. Erwähnenswert sind außerdem Urgestein James Caan als tolle George W. Bush Parodie sowie der Cameo-Auftritt von Bill Murray als Agent 13. Wie man unschwer erkennen kann, ein schöner Cast der wunderbar spielt.

Regisseur Peter Segal hat den Film die meiste Zeit mit dem richtigen Timing gedreht und voll im Griff. Die Gags sitzen und man hat viel Spaß. Er verwendet zwar auch die, eher ungeliebte Wackel-Kamera, aber meistens wirklich nur dann wenn es auch angebracht ist. Ungefähr knapp über der Hälfte der Spielzeit, würde ich schätzen(habe nicht auf die Uhr gesehen), gibt es einen kleinen „Mini-Showdown“ im Film. Ab dort baut der Film dann leider etwas ab. Die Action-Szenen geraten nun öfter in den Vordergrund und somit nimmt der Humorgrad teils spürbar ab. Es gibt zwar in den Action-Szenen weiterhin kleinere Albernheiten, doch es herrscht nicht mehr dieser beschwingte Spaß, der einen durch die erste Filmhälfte trug. Die Action-Szenen sind ganz gut inszeniert, keine Frage, aber wirkten für mich schon fast ein wenig zu gewollt spektakulär und bombastisch und somit eher ein wenig unpassend und auch ein wenig fremd. Wirklich gelangweilt ist man nicht, nur einfach nicht mehr ganz so gut Unterhalten wie zuvor.

„Get Smart“ war aber deswegen gewiss keine Enttäuschung. Ich hatte nicht mehr erwartet als eine nette witzige Komödie mit einem feinen Sinn für Humor. Genau das bekommt man mit „Get Smart“ auch geboten. Weder wird mit dem Holzhammer rangegangen, noch mit der Fäkalienkeule. Es gibt die meiste Zeit den guten alten Schenkelklopfer-Humor und puren Slapstick. Die Actionszenen versuchen das ganze dann abzurunden, aber scheitern da wohl ein wenig an der Einbindung ins Ganze. So recht wollen sie einfach nicht in den Film gehören. Aber bei diesem Franchise wäre ich einer Fortsetzung ganz und gar nicht abgeneigt.

Filmbewertung: 7/10

Zweitsichtung am 27.06.09 – Leider wieder nur Synchro
Der Film gefällt mir immer noch sehr gut, sogar ein wenig mehr als beim ersten Mal.
Mit einer möglichen Aufwertung warte ich aber bis zur O-Ton Sichtung. Somit weiterhin:

7/10