Community – Season 2



Community – Season 2

Die zweite Staffel der Comedyserie „Community“ ging mit einem Knall zu Ende. Die berühmte „Modern Warfare“ Folge(ein riesiges Paintball-Gefecht) der ersten Staffel wurde in Staffel 2 als Seasonabschluss und in einer Doppelfolge serviert. Na gut, wie wir alle wissen ist mehr nicht immer auch besser. Die Folge war zwar erneut ziemlich witzig, die Kreativität und Neuartigkeit von Season 1 wurde aber natürlich nicht nochmal erreicht.

In Staffel 2 geht es im Grunde wieder um das Selbe wie schon in Staffel 1. Eine bunt zusammengewürfelte Lerngruppe eines Community-Colleges erlebt verrückte „Abenteuer“ auf dem Campus, die stellenweise die Verbindung zur Realität etwas hinter sich lassen. Neben dem schrägen Humor versucht die Serie in Staffel 2, noch mehr als in der ersten Staffel, mit enormer Kreativität zu punkten.

Mehrmals lässt die Serie das normale Serienkonzept hinter sich, hinterfragt erneut diverse Serienschemata, durchbricht weiterhin konsequent die unsichtbare „Fourth Wall“ und muss sich definitiv nicht sagen lassen, dass sie eine ganz normale Comedy-Serie sei.

Doch damit kommen wir auch zum kleinen Problem von Staffel 2, die „Comedy“. Zwar schaffen es die Macher jede Menge coole Ideen in der Serie unterzubringen, doch in einigen Folgen geschieht dies auch auf Kosten des Humors. Konnte man in Staffel 1 noch in fast jeder Folge herzhaft lachen, gerät dieser Faktor nun ein wenig ins Hintertreffen. Ich bin nun wahrlich niemand, der sich laufend die Tränen aus dem Gesicht wischen muss bei einer Serie, nur weil diese im Comedy-Segment läuft, aber hier und da hätte man wirklich die enorme Kreativität etwas dämpfen sollen und stattdessen das ganz normale Chaos, dass in Season 1 so sympathisch war, regieren lassen sollen.

Nichts auszusetzen gibt es an den Darstellern. Erneut verkörpert jeder Darsteller seine jederzeit wiedererkennbare Rolle mit jeder Menge Gefühl und Spaß. Der alternde Chevy Chase ist dabei genau so gut wie die größtenteils namentlich eher unbekannten restlichen Darsteller des Main-Cast. Zwar wird ausgerechnet Chase’s Charakter in der Staffel etwas in die Ecke gedrängt und als Bösewicht aufgebauscht, was ihm irgendwie nicht so gut steht, aber insgesamt weiß die Serie spätestens jetzt was sie da für tolle Figuren hat und wofür jeder steht. Erneut ist Abed, der Serien- und Film-Nerd der Truppe, für die meisten Fans von „Community“ wohl zurecht die beste Figur.

Die Highlights der Staffel 2 sind klar die Folgen, die das Seriengenre derart umbiegen und hinterfragen, dass man sich wirklich wundern muss, dass die Serie bei der Masse wirklich Erfolg hat. Da werden unbekannte Genre-Filme („My Dinner with Andre“) in einer ganzen Folge wunderbar abgefeiert oder gar die Weihnachtsfolge der Serie komplett in stop motion gemacht. In diesen Folgen siegt zwar ganz klar die Kreativität über den Humor, aber es macht trotzdem auch jede Menge Spaß.

Insgesamt ist die Serie im Bereich des reinen Humors wohl etwas hinter Staffel 1, doch im Bereich der Auslotung und Neuentdeckung eines ganzen Genres lässt „Community“ in Staffel 2 praktisch alles hinter sich. Sehr schön.

8/10